Back to the roots, aber doch nicht so ganz… Conor Oberst, Kopf/Mastermind der Bright Eyes, junger Bob Dylan oder der nächste Kurt Cobain – nie lies er sich in seiner Karriere in eine Schublade stecken. Nach dem etwas überladenen Cassadaga der Bright Eyes konzentriert er sich wieder auf einfache Folkmelodien, die einem so schnell nicht aus dem Kopf gehen. Wie früher? Nicht ganz. Das Ausrasten, das Brechen der Stimme und Struktur, das Lo-Fi. Scheinbar hat er sich davon endgültig verabschiedet.
So scharrt Conor Oberst diesmal seine Mystic Valley Band um sich und begibt sich nach Mexiko. Das Ergebnis sind 12 Lieder, die nicht so spektakulär wie seine früheren Alben sind, aber trotzdem einen unwiderstehlichen Charme haben und zum entspannen einladen. Unspektakulärer US-Folk im positivsten Sinne. Wer Bright Eyes kennt, weiß was einem erwartet.
Gone gone from New York City gibt uns gegen Ende endlich Gewissheit dies ist ein Konzeptalbum. Conor ist mit dieser Platte im Urlaub, im Urlaub von den Bright Eyes. There is nothing that the road cannot heal singt er ebenso in Moab. Er reist dabei u.a. durch Florida (der großartige Einstieg mit Cape Canaveral) und Kalifornien (Sausalito) und trift junge Menschen und deren Schicksale, wie den totkranken Danny Callahan (Even Western medicine it couldn’t save Danny Callahan, Bad bone marrow, a bald little boy). Er beobachtet am Strand Briefträger, die sich von Ihrer Arbeit eine Auszeit gönnen, obwohl Genesungswünsche noch ausgeliefert werden müssen… Die vielen kleinen Geschichten, machen die Lyrics absolut lesenswert.
Man merkt ihm an, dass das Album Spaß gemacht hat. Die Promofotos und Videoclips sind dementsprechend witzig und herrlich unverkopft. Auf dem Cover entspannt er in einer Hängematte.
Ist das Album ein Zwischenschnaufen die Auszeit vorm nächsten Meilenstein des Folks. So rastlos wie Conor Oberst ist, werden wir es schon bald wissen.
Ein Gedanke zu „Conor Oberst“