Das zweite Zweitalbum von Alice in Chains. Nach ihrem gelungenen Comeback Album mit neuem Sänger „Black Gives Way To Blue“ versuchen die Grunge Urgesteine mit The Devil Put Dinosaurs Here ihren Status zu verfestigen. Haben sie dabei gar ein zweites „Dirt“ veröffentlicht?
Um es vorweg zu nehmen: NEIN. Nichtsdestotrotz ist The Devil Put Dinosaurs Here ein verdammt gutes Rock Album geworden. Besonders die ersten fünf Lieder zeigen die Band in einer wahnsinnig guten Form und halten locker mit den Alben der 90ern mit. Dieses Lieder sind es jedoch auch, die den Einstieg in das Album ein wenig schwer machen. Alice in Chains Sludge Metal mag Außenstehenden auf dem ersten Blick träge vorkommen, walzen sie doch mit Hollow, Pretty Done und Stone alles weg, was sich ihnen in den Weg stellt. Der zweistimmige Gesang von Jerry Cantrell und William DuVall tut sein übriges. Die Maschine läuft gut. Und mein Fanherz freut sich.
Danach folgt Voices, und funktioniert ähnlich gut, wie Heaven beside you auf dem selbstbetitelten dritten Album (auch Tripod, aufgrund des dreibeinigen Hundes auf dem Cover genannt). Die Popballade wird gerade beim ersten Hören dankend entgegengenommen. Der folgende Titeltrack mit der großartigen Textzeile „The devil put dinosaurs here, Jesus don’t like a queer“ ist für Alice in Chains ungewohnt sozialkritisch, musikalisch jedoch eine sichere Bank.
In der zweiten Hälfte des Albums verabschiedet sich die Band ein wenig von ihrem gewohnten Terrain und bringt verstärkt Hardrock Anleihen mit in ihren Sound. Einerseits gut, da sie so die Gefahr der Eintönigkeit des Sludge Metal gekonnt umschiffen, andererseits sind diese Lieder leider nicht ganz so überzeugend. Von Durchhänger zu sprechen wäre zuviel aber gerade Lab Monkey und Low Ceiling fallen ein wenig ab.
Breath on a window macht wieder Boden gut, besonders der zweite Refrain in der letzten Minute mit der Dinosaur Jr. Gedächtnis Gitarre ist ein wahrer Ohrwurmgarant. Hier zeigt sich die Songwriterqualitäten der Band. Scalpel die zweite Ballade überrascht im Anschluß noch einmal ein wenig mit Country Gitarre. Ähnlich wie Breath on a window präsentiert sich der Rausschmeißer Choke mit einem Refrain, das das Herz von Rockfans höher schlagen lässt. Guter Ausklang für ein ziemlich gutes Album. Wie freuen uns auf das zweite Drittalbum und die Chance Alice in Chains live zu sehen.