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Jar

Superheaven - Jar - Cover

Daylight haben sich umbenannt und veröffentlichen unter ihrem neuen Namen Superheaven ihr Debütalbum Jar erneut. Damit kann man sicherlich keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken, mit den zwölf Stücken, die pfeilgerade auf das Nostalgiezentrum der Mittdreißiger abziehen, schon eher. Grunge… anyone?
Im Nachhinein ist alles einfacher: Ein Blick auf das verwaschene, in blau gehaltene Cover von Jar, welches mit einem Alice in Chains Gedächtnis Schriftzug aufwartet, riecht schon ordentlich nach Grunge. Wenn nach weniger als 10 Sekunden im Opener Sponge sich die dreckigen, schweren Gitarren zu dem Schlagzeug gesellen, ist der musikalische Kompass eingestellt. Dazu braucht es nicht einmal den Gesang von Taylor Madison, der wahlweise an den frühen Daniel Johns (Silverchair), oder noch eher, an Kurt Cobain erinnert. Das darauf folgende Life in a Jar schlägt noch eindeutiger in die Alice In Chains Richtung. Besonders hier haben wir es nicht mit dem poliert-poppigem Nevermind Grunge zu tun, eher mit dem düsteren, verzweifelten Sludge Metal, welcher auf dem Überalbum Dirt perfektioniert wurde. „I live in harmony with worms,underneath the dirt and the soil. My home away from noise.“ Die Lyrics sprechen eine deutliche Sprache.

Mit Sheltered folgt wenig später der erste potentielle Indie Radio Erfolg, und dies im besten Sinne. Seine Ohrwurmcharakter wird höchsten von In On It überboten. In dieser Richtung schielt auch Knew, welches in 80 Sekunden alles sagt, was gesagt werden muss. Hier ruft eher der Mosh-Pit als das Radio. Crawl und Last October, platziert in der Mitte des Albums, zeigen wie gut die Liaison zwischen Postpunk und dem Seattle Sound funktioniert.

Natürlich darf die selbst-zerstörerische Ballade nicht fehlen. Auf Jar heißt sie Hole in The Ground und erinnert einmal mehr an Silverchair. Leider ist diese Ballade, ist eine der wenigen Stellen, bei dem Superheaven konstruiert daher kommen. Die Lyrics klingen wie auf dem Reißbrett entworfen, Follow me down, down into a hole in the ground.I dug it just for you, exactly how you wanted me to., und auch musikalisch hat die Band aus Doylestown hier wenig Neues zu bieten. Keine Sorge, es tut dem Album auch nicht übermäßig weh.

Summasumarum haben wir es hier mit einem abwechslungsreichem Album zu tun, dass alle Facetten des ursprünglichen Grunge gekonnt aufzeigt, ohne wie eine Kopie daherzukommen. Wir können von Glück reden, dass Superheaven das starke Debüt erneut veröffentlicht hat. Ansonsten wäre Jar vielleicht an uns vorbei gezogen.

Platten-blog Tipp: Auf der Superheaven Bandcamp Seite könnt ihr vorab in Jar reinhören.

Jar Tracklist:
Sponge; Life In A Jar; Outside of Me; Sheltered; Crawl; Last October; Youngest Daughter; Knew; No One's Deserving; Hole in the Ground; In On It; Around the Railing
Superheaven Jar
Side One Dummy (Cargo Records), 19.09.2014
Plattenkritik von , 29.09.2014
Gesamtpunktzahl: 80%

Autor: Bjoern

ist leidenschaftlicher Musik-Blogger. Von Indie-Pop über Schweden Rock bis hin zur neuesten Hardcore Scheibe rezensiert Björn, alles was ihm unter die Finger kommt und mit Gitarre zu tun hat.

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