Der Wilhelmschrei ist Hollywoods größter Insider-Gag. A Wilhelm Scream ist eine US-amerikanische Band aus New Bedford, die es dagegen mit ihrer Musik ernst bierernst meint. Nach sechs Jahren Pause veröffentlichen sie dieser Tage via No Idea Records, Partycrasher, das mittlerweile viertes Album.
Punk, Heavy Metal und Hardcore – Das Dreigestirn der harten Gitarrenmusik, und A Wilhelm Scream setzen ihre Duftmarke mit einer Portion Trash genau in die Mitte. „Tell me why’d I wait so long to break these chains around me“ singt Nuno Pereira im Refrain des ersten Songs Boat Builder. Jetzt wo die Ketten gesprengt sind und der Geist aus der Flasche gelassen, reißt der Sturm alles mit, was sich ihm in den Weg stellt. Ungestüm und mitreißend sind die insgesamt 11 Lieder. Virtuos werden sie von der Rhythmussektion in Szene gesetzt, gern auch angereichert mit Metall-Gitarren Soli. Ice Man Left A Trail präsentiert diese Riffs in irrwitzigem Tempo. Was uns A Wilhelm Scream mit Partycrasher in 34 Minuten entgegen schleudern ist gekonnt, konsequent und beeindruckend – Friss oder stirb!
Doch auch wenn das Ganze instrumentell in der ersten Liga spielt, die Lieder stehen und fallen mit dem Gesang. Sie funktionieren wunderbar wenn Nuno Pereira an der Eingängigkeit kratzt und den Hörer durch die verwinkelten Songs führt. Boat Builder, Devil Don’t Know, Number One oder Walkin‘ With Michael Douglas zünden gewaltig und haben die richtige Mischung aus Härte, Melodie und Können. Verfällt der Gesang in Richtung Trash und versucht mit Disharmonien einen Gegenpol zum perfekten musikalischen Gewand zu schaffen, wird Partycrasher schnell anstrengend. The Last Laugh, Sassaquin oder Hairy Scarecrow trüben das Bild.
So überzeugend wie einzelne Lieder sind und die Best-ofs 2013 zu Recht aufmischen werden, auf Album-Länge ist Partycrasher primär Trash Punk Fans ans Herz zu legen. Diese freuen sich über die gelungene Rückkehr einer Referenzgröße des Genres. Für alle anderen wäre vermutlich „etwas weniger mehr gewesen“. Das haben bspw. Touché Amoré dieses Jahr ein Stück besser hingekriegt und mit Is Survived By auch Hörer außerhalb des Die-Hard Kerns angesprochen.
Ein Gedanke zu „Partycrasher“