Amy MacDonald oder das Mainstream Mädchen mit den Ohrwürmern. Jetzt wo sich das Jahr dem Ende zuneigt und man Top10 zusammenstellt, fällt mir auf: Amy MacDonald hat da eine Nische getroffen, und das obwohl ich Amys Debüt eigentich nur 1-2 Wochen intensiv gehört habe. Dennoch höre ich seitdem das Album in schöner Regelmäßigkeit alle paar Wochen mal „nebenbei“.
Was macht diese Pop Album für alternative Musikhörer interessant und unpeinlich? Wahrscheinlich die federleichten Songs, die gekonnt zwischen Gute-Laune und dezenter Melancholie platziert sind. Obwohl es Pop im besten Sinne ist, sind die Lieder trotzdem nicht seelenlos und überproduziert, wie es in diesem Genre allzu üblich ist. Amys Stimme, die Melodien, Instrumentierung und Texte wirken nicht wie von einer Heerschar Marketingfachleuten analysiert und auf Zielgruppen hin optimiert. Es wirkt, wie es entstanden ist, eine junge talentierte Frau schreibt zehn Lieder über ihr Leben und nennt sie „This is the life“
Und dort findet sich vor allem eins: Musik. Lieder über Pete Doherty (das großartige Poison Prince) und für The Killers (Run). Selbstbewusste Lieder über Ihre Träume erfolgreich zu sein („Rolling Stone here I come, watch out everyone… Give me a festival and I’ll be your Glastonbury star“) und über bekannte Konzert Locations. Geschichten über Rock N Roll Stars, die auf IndieGirls treffen und Fußballer Ehefrauen, die versuchen sich aufzuspielen.
Alle diese Lieder hat sie auf ihrer Gitarre geschrieben, das Instrument ist auch dominierend und Taktgeber. Einige Lieder, wie das bereits erwähnte Run oder Youth of Today, sind dann jedoch leider dermaßen mit Bombast und Pathos überzogen, dass es Amys Stärke, die einfachen Gitarren-Gesangsmelodien zu sehr in den Hintergrund drückt. Weniger wäre da doch eindeutig mehr gewesen. Doch verzeihen wir ihr das gerne und erfreuen uns stattdessen an den zahlreichen Ohrwürmern. Die Dosis Pop auf Rezept – Alle paar Wochen 1-2x.