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Parting the Sea Between Brightness and Me

Touche Amore - Parting the sea between brightness and me

Touché Amoré veröffentlicht im September 2013 Is Survived By, den Nachfolger zu Parting The Sea Between Brightness and Me. Und dieser Hardcore Knaller hat noch keine Kritik im Platten-blog erhalten? Das muss sich schleunigst ändern – zumal ich 2011 kaum ein Album mehr gehört habe.

13 Songs in knapp 21 Minuten – inklusive Intro, Outro, kleine Verschnaufpause in der Mitte – nur 1 Lied über 2 Minuten Spiellänge. Das muss reichen. Was uns Touché Amoré hier um die Ohren hauen ist eine wahre Pracht. Post-Hardcore bis an seine Grenzen destilliert. Man kann sich die Band förmlich vor der Fleischtheke vorstellen „Darf’s ein wenig mehr sein?“ NEIN!

Die erste Textzeile gibt auch gleich die Marschrichtung des ganzen Albums vor: „I’m parting the sea between brightness and me before I drown myself and everyone and everything.“

Die 13 schlau konstruierten Songs überzeugen mit großer Dynamik. Dazu Jeremy Bolm markanter Schreigesang der perfekt die Wut und Verzweiflung ausdrückt, die seine brillianten Texte skizzieren: Beispiel gefällig? „And for my final trick I’ll make everyone who loves me disappear, but I won’t know how to bring them back. Alone i’ll stand on this stage no one to care, myself to blame an act with no conclusion.“ Es fällt nicht auf, dass es weder Reimschemata noch Strophen oder Refrains gibt.

Das oben zitierte The Great Repetition beinhaltet an der Stelle auch das erste kurze nach Luft schnappen nach dem furiosen Start. Dieser Song ist neben dem Auftakt und Method Act Paradebeispiel für das abwechslungsreiche Songwriting. Ja, so etwas geht hervorragend im Hardcore. Gerade die Steigerung in Method Act mit dem anschließendem ruhigen Zwischenstück zu Beginn des achten Lieds Face Ghost passt perfekt und ist der vorläufige Höhepunkt der Achterbahnfahrt.

Die zweite Hälfte des Albums fällt dabei qualitativ kaum ab. Home Away From Home ist klasse und das ruhige auf Klavier vorgetragene Condolescence erzeugt Gänsehaut Feeling. Bolm fantasiert darin über seine Beerdigung: „If there’s more importance in the music played, Than who’d attend, We are the same.“

Zusammengefasst: So reduziert, spielfreudig und ineinander stimmig habe ich selten Hardcore Alben gehört. Genrekollegen La Dispute, Make Do and Mend or Defeater, alle Teil der Post Hardcore Bewegung The Wave, haben durchweg großartige Alben in den letzten zwei Jahren veröffentlicht. Touché Amoré jedoch hat mit Parting the Sea Between Brightness and Me einen Meilenstein auf die Straße gebracht. Daran werden sich sich viele Bands die Zähne ausbeissen.

Parting the Sea Between Brightness and Me Tracklist:
~; Pathfinder; The great repetition; Art official; Uppers / Downers; Crutch; Method act; Face ghost; Sesame; Wants / Needs; Condolences; Home away from here; Amends
Touche Amore Parting the Sea Between Brightness and Me
Deathwish (Indigo), 15.07.2011
Plattenkritik von , 03.08.2013
Gesamtpunktzahl: 90%

Autor: Bjoern

ist leidenschaftlicher Musik-Blogger. Von Indie-Pop über Schweden Rock bis hin zur neuesten Hardcore Scheibe rezensiert Björn, alles was ihm unter die Finger kommt und mit Gitarre zu tun hat.

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