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High Rise

Stone Temple Pilots - High Rise

Einen Schlag in die Fresse. Chester Bennington, Schwiegermutters Liebling und Sänger der von Alternative Rock Kritikern oft belächelten Band Linkin Park, übernimmt die Rolle des Frontmannes von Stone Temple Pilots, einer der besten Los Angeles Rock’n’Roll Bands. Wie muss sich Ex-Sänger Scott Weiland im Grab (ääh. Bett) umgedreht haben, als er davon gehört.

„Ein schlechter Witz“, war meine erste Reaktion. Ein verzweifelter Akt der übriggebliebenen Bandmitglieder an den früheren Erfolg anzuschließen, nachdem die Reunion mit dem letzten Album zumindest künstlerisch als mittelschwer verkorkst gelten muss.

Nun liegt der erste Erguss in Form von High Rise vor. So ganz sicher ist sich die Band scheinbar  nicht, ob das klappt und die Fans sich stattdessen nicht entsetzt abwenden. Vorsichtshalber veröffentlichen Stone Temple Pilots with Chester Bennington erstmal „nur“ eine fünf Track starke EP.  Und ich staune… Die EP geht vom Start weg mit Out Of Time ordentlich nach vorne. Das hört sich tatsächlich nach Stone Temple Pilots an. Die neue Stimme ist der von Scott Weiland nicht ganz unähnlich, und Chester gibt sich sichtlich Mühe eine 1:1 Kopie darzustellen. Durch die Ähnlichkeit zwingt sich der Sängervergleich auf, und da ist die größte Schwachstelle. Es fehlt nicht nur der Dreck in der Stimme sondern auch die Variabilität. Alles klingt ein wenig gleich.

Und musikalisch? Die fünf Songs auf High Rise sind typisch Stone Temple Pilots und spielen gewohnt mit Laut/Leise, Härte und Eingängigkeit. Das kann man durchaus als OK bezeichnen und ist besser als das letzte Album, aber immer noch weit entfernt von No. 4 oder Shangri-La Dee Da. Der frühere Biss fehlt. Lieder wie Black Heart und Cry, Cry versprühen einen recht muffigen Duft. Same on the Inside ist der stärkste Track auf High Rise, auch wenn dort Scott Weiland aufgrund oben attestierter fehlender Stimmdynamik vermisst wird.

Es hätte also alles viel schlimmer ausfallen können. Eigenständig hält High Rise ein paar Runden auf dem Plattenteller aus. Hört man jedoch zwischendurch die alten Werke, vergeht ein wenig der Appetit auf Stone Temple Pilots with Chester Bennington im Jahr 2014.

High Rise Tracklist:
Out Of Time; Black Heart; Same On The Inside; Cry, Cry; Tomorrow (5)
Stone Temple Pilots High Rise
Epic (Sony Music), 25.10.2013
Plattenkritik von , 29.01.2014
Gesamtpunktzahl: 55%

Autor: Bjoern

ist leidenschaftlicher Musik-Blogger. Von Indie-Pop über Schweden Rock bis hin zur neuesten Hardcore Scheibe rezensiert Björn, alles was ihm unter die Finger kommt und mit Gitarre zu tun hat.

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