Mittlerweile sollten wirklich alle zur Revolution tanzen. The (International) Noise Conspiracy und Rick Rubin sei Dank. Bereits das letzte Album war richtig gelungen. TINC zeichneten zwar schon immer gute Songs aus, aber so richtig entrümpelt und getrimmt klangen sie erst auf Armed Love, der ersten Zusammenarbeit mit Rick Rubin. Ich dachte das Album wäre in Sachen 60s Garage Rock schwer zu toppen. Schwer gefehlt. Auf The Cross of My Calling wirds nochmal eine Spur besser.
Obwohl: fangen wir mal ausnahmsweise zuerst mit dem „Schlechten“ an. Ich fand die letzte Produktion wesentlich druckvoller. Hier hören sie sich wieder roher an, fast wie ein Live Mitschnitt an. – Garage Punk Rock eben. Gerade die Gitarre ist an einigen Stellen dennoch ein wenig unspektakulär in Szene gesetzt. Egal. die Songs hauen das locker wieder raus.
Textlich bekommen wir genau das geliefert, was wir von Dennis Lyxzén erwarten: Hier reihen sich Abgesänge auf Kapitalismus neben Verurteilungen der amerikanischen Gesellschaft/Politik (Storm the gates of Beverly Hills, Washington Bullets). Subtil ist was anderes. Dies ist selbstverständlich alles gespickt mit zahlreichen Zitaten und Namen. Stunden und Tage würd es dauern, dies alles nachzuschlagen. Doch mir gehts ja eher um die Musik.
Und hier punk rockts herrlich. Minimalism is the King, dezent mit einigen herrlichen Soli und Doors Reminenzen gespickt – Ganz groß die Doors-Rider-on-the-Storm- Orgel in Child of God. Intro und Interlude zeigen die Erfahrung aus der 10 jährigen Bandgeschichte. Verspielte Hippie Instrumentals ohne irgendwo den Faden zu verlieren. Das dies neben einigen Blueselementen perfekt zum restlichen Punkrock passt ist schon eine Leistung.
Und genau im PunkRock finden sich die zahlreichen Wochenlang-Ohrwurm Garantien. Assassination of Myself ist direkt der erste. Hit. Arm yourself der nächste. Hit. So gehts weiter. Die letzten Alben der The Hives, Ceasars und Konsorten werden einfach und locker an die Wand gespielt. Die Spielfreude ragt aus jeder Note. Respekt. Am Ende haben The International Noise Conspiracy dann nochmal eine Überraschung parat. Der Titeltrack entpuppet sich als jenseits der 8 Minuten Monster – ein wenig pathetisch aber trotzdem großartig. Das perfekte Konzert Outro.
Ja… und da muss ich nächste Woche auch hin, um zur Revolution tanzen zu können. „Burn like the temperature of the sun“