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Bloodstone & Diamonds

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Machine Head veröffentlichen im 23. Jahr ihres Bestehens das achtes Album Bloodstone & Diamonds. Schafft es die Trash-Metal Band aus Oakland ihrer Diskographie ein neues Meisterwerk hinzuzufügen? Oder stoßen Robb Flynn und Konsorten mit einer Selbstkopie an die zugegeben engen Genre-Grenzen?Nach dem lauen Supercharger (2001) im Zentrum des NewMetal Hypes war manch einem Fan Angst und Bange um die Trash Heroen Machine Head. Das Debüt Album Burn My Eyes mit dem Übersong Davidian lag damals 7 Jahre zurück. Die Band hatte ihren Zahn (und den Plattenvertrag) verloren. Through The Ashes of Empires wurde 2003 aufgenommen und führte die Band zurück zu ihren Wurzeln und paarte diese mit epischen Songs. Seitdem der Knoten geplatzt ist, scheint Machine Head sich mit jedem Album selbst übertreffen zu wollen. The Blackening und Unto The Locust sind mehr von allem – Härter, dramatischer, melodischer. Wie geht es 2014 auf Album Nr. 8 weiter?

Nach vorn. Bloodstone & Diamonds nimmt die epischen „Große-Geste“ Elemente der vergangenen drei Alben, mixt sie erneut mit einer Prise Machine Head Trash-Wurzeln und ist gleichzeitig so unglaublich melodiös und eingängig wie zu ihrer The Burning Red Zeit. Der Mix klingt dabei an keiner Stelle nostalgisch sondern zeitgemäß und wie Machine Head auf Stereoiden. Die Band auf dem Höhepunkt ihres Schaffens?

Das vorab-veröffentlichte Now We Die gibt die Marschrichtung vor. Das Streicher Intro holt den Hörer aus dem dezent klassich angehauchtem Vorgängeralbum Unto The Locust ab. Die Achterbahn zwischen Aggression und Melodie nimmt an Fahrt auf. Trash Passagen, quietschende Gitarren, mitreißender Refrain und ein melancholischer Mittelteil. 7:11 perfekte Leinwand Unterhaltung. Die Tür, die dieses Lied in die Welt von Bloodstone & Diamonds aufstößt, wird durch die harte Trash-Wumme Killer & Kings gleich aus den Angeln gerissen. Wahnsinn… Und ähnlich gut geht es weiter.  In Interviews betont Robert Flynn die Bedeutung von Songstimmungen. Daran erinnert der ruhig, düstere Akustik-part von Sail Into The Black. Die Reise ins Ungewisse als verängstigtes Seemannslied an Bord eines dem Tode geweihten Schiffes. „This fate is your choice, regrets that you’ll take to the graves.

Das folgende Eyes of the Dead zieht wieder mächtig das Tempo an. Gerade der abgehetzte Strophe erinnert an die Abwärtsspirale von Three Cheers for Sweet Revenge. Machine Head klingen dabei erwachsener und gefährlicher, als der (leider einzige) Klassiker von My Chemical Romance. Weiter gehts. Der Amerika intonierende Frauenchor zu Beginn lockt auf eine falsche, patriotistische Fährte. In comes the flood ist stattdessen der bitterböse Abgesang auf ihre Heimat. „Your new god is on the hill, the almighty dollar bill. I want to burn down Wall St. baby, and fan the flames of discontent like Hades„. Auch musikalisch ist der abwechslungsreiche Song ein absolutes Highlight und treibt die Verbindung von Melodie und Drama an die rockige Grenze des Machine Head Universums. Ähnlich wie gegen Ende Game Over, dessen Refrain Erinnerungen an den Stadion Punkrock von Rise Against weckt. Was fehlt auf so einem Album noch? Genau – Spoken Words mit instrumentalem Metall unterlegt. Kein Problem, Imaginal Cell läßt kurz durchatmen, bevor sich das Album ein letztes Mal mit Take me through the fire aufbäumt.

Klar! Machine Head hat ein vollkommen überdramatisiertes Werk geschaffen. Die Ideen und Spielfreude auf Bloodstone & Diamonds reißen jedoch mit und unterhalten…im besten Sinne. Und zeichnet Popcorn Kino nicht auch oft ein stilisiertes Drama aus, das am Ende „nur“ unterhalten soll? Mission erfolgreich.

Bloodstone & Diamonds Tracklist:
Now we die; Killers & kings; Ghosts will haunt my bones; Night of long knives; Sail into the black; Eyes of the dead; Beneath the silt; In comes the flood; Damage inside; Game over; Imaginal cells; Take me through the fire
Machine Head Bloodstone & Diamonds
Nuclear Blast (Warner), 07.11.2014
Plattenkritik von , 21.12.2014
Gesamtpunktzahl: 90%

Autor: Bjoern

ist leidenschaftlicher Musik-Blogger. Von Indie-Pop über Schweden Rock bis hin zur neuesten Hardcore Scheibe rezensiert Björn, alles was ihm unter die Finger kommt und mit Gitarre zu tun hat.

Album kaufen: Amazon| iTunes

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