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Sonic Highways

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Groß, Größer, Grohl! Für das achte Album der Foo Fighters hat sich Dave Grohl etwas ganz besonderes überlegt. „Die Idee der Music City Dokumentation mal Acht“ – am besten gleich in Form einer HBO Serie. Und dabei soll auch das neue Foo Fighters Album, Sonic Highways, rausspringen. Die Band nimmt die acht Lieder des Albums jeweils in einer anderen US-amerikanischen Stadt auf. Klingt ambitioniert für eine Band deren letztes Album Wasting Light bewusst in einer Garage aufgenommen worden ist. Wir antworten mit einer ambitionierten Kritik.

Die Frage die jeden beschäftigt ist: Funktioniert Sonic Highways ohne die HBO Serie bzw. beeinflusst die Serie das Musikerlebnis? Um das herauszufinden verfasse ich diese Plattenkritik noch bevor ich die Doku mir anschaue. Die zweite Kritik erfolgt im Anschluss an den Genuß der Serie.

Und Sonic Highways startet stark. Something from nothing ist nicht unbedingt die typische Foo Fighters Rock Single a‘ la All My Life. Der Song ist ein vertracktes Biest, ruhig beginnend, sich unaufhaltsam in härtere Gefilde schraubend, um in einem Foo Fighters typischen Rock Songs mit gewohntem Dave Grohl Geschrei zu enden. Das ganze klingt wie ein Best of Foo Fighters zusammengepfercht in einem Song. Besonders der Funky-Part kling frisch und aufregend. Feast and the famine und Congregation sind dann Standard Foo Fighters Songs. Ersteres ein wenig härter und sperriger, letzteres der typische poppige Single Anwärter. OK, aber nicht spannend. What did I do? / God as my witness beendet die erste Hälfte von Sonic Highways. Zunächst ist dieser Doppelsongs erstaunlich blutleer, während zumindest die Gesangsmelodie von God as my witness im zweiten Abschnitt den Song aus der Belanglosigkeit rauszieht. Das Brian May Gedächtnissolo verursacht ein leicht nostalgisches Schmunzeln. Bis hierher ist alles OK, leider schwächer als Wasting Light, aber nicht mies. Doch es kommt schlimmer!

Einzig Outside macht auf der zweiten Albumhälfte wirklich Spaß. In The Clear klingt wie amerikanischer Mid-Tempo Mainstream Rock. 0815 Strophe mit guten Refrain Idee, einer leichten Gesangs Verschleppung, die leider zu Tode wiederholt wird. Subterranean ist eine OK Pop Ballade. Sie verlangsamt an dieser Stelle, nach dem mittelmäßigen Mid-Tempo Song, das Album unnötigerweise. Leider findet der Song seine Richtung nicht 100% und plätschert daher. Es folgt der Rauswerfer I Am River. Ein Stadionrock Song für Feuerzeuge, Feuerwerk und Stars & Stripes. Größenwahnsinnig, wie es nur amerikanische Bands richtig gut können. Erinnert sich noch jemand an Green Day nach ihrem zweiten Frühling von American Idiot? Das We Are The Champions Konzertfinale? Für mich sind die Foo Fighters hier eindeutig über das Ziel geschossen. Zu viel klebriger Bombast.

Sonic Highways polarisiert auch nicht. Um das Album in der Gesamtheit zu verfluchen, gibt es zu viele kleine Momente, in der die Brillianz der Band sich offenbart. Um das Album in der Gesamtheit zu loben, ist es einfach zu langweilig und vorhersehbar. Wir landen irgendwo in der Mitte. Ein wenig unerwartet für Everybody Darling Dave Grohl, der mit Nirvana, Queens Of The Stone Age, Them Crooked Vultures und eben den Foo Fighters an einigen wegweisenden Alben der Alternativen Musik mitgewirkt hat.

Es wird spannend, ob das Album mit der HBO Serie besser funktioniert. Fortsetzung folgt.

Sonic Highways Tracklist:
Something from nothing The feast and the famine Congregation What did I do? / God as my witness Outside In the clear Subterranean I am a river
Foo Fighters Sonic Highways
RCA / Sony, 10.11.2014
Plattenkritik von , 06.12.2014
Gesamtpunktzahl: 55%

Autor: Bjoern

ist leidenschaftlicher Musik-Blogger. Von Indie-Pop über Schweden Rock bis hin zur neuesten Hardcore Scheibe rezensiert Björn, alles was ihm unter die Finger kommt und mit Gitarre zu tun hat.

Album kaufen: Amazon| iTunes

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