Das ist nun Forth, das vierte Album von The Verve. Leicht zitternd lege ich die CD in meine Stereoanlage und drücke Play.
Forth 1. Durchgang:Nicht schlecht ein wenig ruhig aber ok.
Forth 2-11 Durchgang: Wow, nicht schlecht. Wenn das weiter so wächst wird es ein Anwärter auf das Alben der Jahres.
Forth >11 Durchgang: Ach, irgendwie keine Lust mehr. 3-4 ganz gute Nummern, das wars.
Schade, schade, aber so ergings mir beim Hören von Forth. Wirklich hängengeblieben ist Sit and wonder, der coole an Archives Noise erinnernde Einstieg in das vierte Album von The Verve. Eine hypnotische sich ständig wiederholende Gesangsmelodie, die nur mit einer Stimme wie der von Richard Ashcroft perfekt funktioniert. Give me some light fleht er Gott und seine ihn Angebetete, die ihn verließ, an. Und das Lied könnte so 10 Minuten noch länger dauern.
Love is noise, die Anti-Single. Ja wieder ein Sample, doch diesmal uhu-aha Laute. Eine Geräuschkulisse in unterschiedlichen Tonlagen, die eher an einen Zoo als an einen Hit erinnert. Aber hoher Wiedererkennungswert und sobald man sich
dran gewöhnt, weiss es zu gefallen. Dazu eine hübsche Gesangsmelodie mit leider einem vollkommen banalen Text „Love is noise, love is pain, love is the blues that I’m singing again“. Nicht gerade Prosa. Egal. Es klingt, als hätte die Plattenfirma eine neue Single mit „schöner Melodie und einem Sample“ gefordert und die Briten eine entsprechende Antwort gegeben.
Zu diesen Liedern gesellen sich noch Noise Epic, das an der Stelle platziert aus den sphärischen Träumen der Vorliedern rettet und mit großartiger Steigerung gegen Ende aufwartet sowie der fast-perfekte Bitpop Ausklang, Appalachian Springs.
Dennoch überweigt Langeweile. Ruhig, sphärisch zu keinem Zeitpunkt das, was man nach einem Urban Hymns erwartet hat. Einlullend trifft es am besten. Ich hab das Album wochenlang genutzt um beim Joggen in einen Rhythmus, ja in eine Lauf-Trance, zu kommen. Dafür ist das Album super. Doch das wird dem Anspruch an dieser Band nicht gerecht.
Über das Potential/Können von The Verve müssen wir uns nicht unterhalten. Schade, dass sie es nicht in allen Liedern richtig umgesetzt haben. Beim nächsten Mal wirds besser. Ich bin Optimist.