2013 veröffentlichten Superheaven unter ihrem alten Namen Daylight ihr Debütalbum. Jar spielt gekonnt mit allen Facetten des Grunge und wird von der alternativen Musikwelt durchweg positiv aufgenommen. Nach einer überschwänglichen Plattenkritik wird das Album von uns verdient in die Top 5 Alben des Jahres 2014 gewählt. 2015 veröffentlichen Superheaven den Nachfolger Ours Is Chrome. Wir hoffen, dass Superheaven ähnlich nachlegen kann wie Paper Arms mit Great Mistakes .
Die Erwartungen sind hoch und Superheaven auf der Suche nach Weiterentwicklung. Jar klang wie ein Best of Grunge. Auf Ours Is Chrome versuchen Superheaven ihre eigene Duftnote im Grunge zu setzen. Dazu verlangsamen sie ihren Sludge Metal Sound. Ob das die richtige Wahl war, mögen wir anzweifeln. Sludge Metal kann zäh wie Kaugummi sein, und genau das werden sie sich vorhalten lassen müssen.
Gelungener Einstieg und dann?
I’ve Been Bored ist noch ein klasse Einstieg. Klingt wie der gefeierte Grunge des Vorgängers, dabei kräftiger produziert. Next To Nothing nimmt das Tempo raus und suhlt sich in Melancholie. Ab Room schlägt das Album eine gleichförmige Richtung ein, die Superheaven dann nur noch wenig variieren. Songs verschwimmen zu einem langen melancholischen Brei, Taylor Madison singt monoton und gelangweilt. Die Inspiration fehlt, den Songs fehlt der Wiederkennungswert. Vielleicht hätten sich die vier Neogrunger auf die alten Helden besinnen sollen. Alice in Chains hat es 2013 zuletzt vorgemacht, wie ein Sludge Metal Album zu klingen hat. The Devil Put Dinosaurs Here war die düstere Walze, die Superheaven wie ein paar Grunge Knaben dastehen lässt. Wir sind überrascht und ein wenig enttäuscht.
Abwechslung über Bord geworfen
Superheaven ist weit über das Ziel hinausgeschossen und werfen die Abwechslung, die Jar ausgemacht hat, über Bord. Ours is Chrome ist ein handwerklich gut gespieltes und aufgenommenes Album, dass leider viel zu langatmig geworden ist. Dabei ist das Album in kleinen Dosen durchaus empfehlen. Hoffentlich findet die Band aus Pennsylvania bald wieder zu alter Stärke zurück.
Plattenkritik von Bjoern, 17.05.2015
Gesamtpunktzahl: 60%